Krombach (Unterfranken)

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Wappen Deutschlandkarte
Krombach (Unterfranken)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Krombach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 5′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 50° 5′ N, 9° 13′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Aschaffenburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Schöllkrippen
Höhe: 254 m ü. NHN
Fläche: 10,65 km2
Einwohner: 2121 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 199 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63829
Vorwahl: 06024
Kfz-Kennzeichen: AB, ALZ
Gemeindeschlüssel: 09 6 71 138
Gemeindegliederung: 4 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 1
63825 Schöllkrippen
Website: www.gemeinde-krombach.de
Erster Bürgermeister: Peter Seitz[2] (Unabhängige Bürgerliste Krombach)
Lage der Gemeinde Krombach im Landkreis Aschaffenburg
KarteAlzenauKahl am MainKarlstein am MainKleinostheimStockstadt am MainGroßostheimMainaschaffMömbrisJohannesberg (Bayern)GlattbachWiesener ForstForst Hain im SpessartHeinrichsthaler ForstHeinrichsthaler ForstWaldaschaffer ForstSchöllkrippener ForstSailaufer ForstRohrbrunner ForstRothenbucher ForstDammbachDammbachGoldbach (Unterfranken)GeiselbachWesterngrundSchöllkrippenKleinkahlWiesen (Unterfranken)Krombach (Unterfranken)SommerkahlBlankenbachHösbachSailaufHaibach (Unterfranken)HeigenbrückenHeinrichsthalLaufachWeibersbrunnRothenbuchWaldaschaffBessenbachMespelbrunnHeimbuchenthalDammbachWeibersbrunnAschaffenburgHessenLandkreis MiltenbergLandkreis Main-Spessart
Karte
Katholische Pfarrkirche St. Lambertus und St. Sebastian in Krombach

Krombach ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt in der Region Bayerischer Untermain im Kahlgrund am Krombach. Der topographisch höchste Punkt der Gemeindegemarkung befindet sich in der Nähe des Dörnsteinbacher Sportplatzes mit 343 m ü. NHN (Lage), der niedrigste liegt an der Kahl bei Mensengesäß auf 167 m ü. NHN (Lage).

Gemeindegliederung

Es gibt vier Gemeindeteile:[3][4]

Gemeindeteil Siedlungstyp Höhe
(m u. NHN)
Einwohner
Hauenstein Einöde 320
Krombach Pfarrdorf 254 1993
Oberschur Dorf 319 163
Unterschur Weiler 216
Gemeinde Krombach 2156

Die früheren Gemeindeteile Oberkrombach, Mittelkrombach und Unterkrombach sind heute baulich verwachsen und bilden den Gemeindeteil Krombach.

Es gibt nur die Gemarkung Krombach.

Nachbargemeinden

Gemeinde
Geiselbach
Markt
Mömbris
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Markt
Schöllkrippen
Gemeinde
Blankenbach

Name

Etymologie

Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Bach Krombach ab[5], welcher das Dorf durchfließt und in Großblankenbach in die Kahl mündet. Im Volksmund wird der Ort „Krummich“ oder auch „Krommich“ genannt.[6]

Frühere Schreibweisen

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[5]

  • 1207 „Crumbach“
  • 1237 „Crumbbach“
  • 1240 „Crumppach“
  • 1250 „Crumbach“
  • 1283 „Grumbach“
  • 1380 „Krombach“

Geschichte

Krombach um 1850

Bis zur Gemeindegründung

Das Gebiet um Krombach war in Hochmittelalter zum großen Teil im Besitz der Grafen von Rieneck und Krombach der Sitz eines Landgerichts. Die Grafen starben 1559 aus und Krombach kam in den Besitz des Erzstifts Mainz. Im Jahr 1666 erwarb die Familie der Freiherren und späteren Grafen von Schönborn das Landgericht Krombach. Der Ort wurde zum Mittelpunkt der Besitzungen der Grafen im oberen Kahltal. Die Herrschaft der Grafen, die zum Fränkischen Ritterkreis gehörte, wurde 1806 zugunsten des Fürstentums Aschaffenburg mediatisiert und fiel mit diesem 1814 (zuvor ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) an das Königreich Bayern. Das 1814 begründete Landgericht Krombach wurde zwischenzeitlich durch das Gräfl. von Schönborn’sche Herrschaftsgericht ersetzt.

Verwaltungsgeschichte

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Das Herrschaftsgericht wurde 1820 in ein Patrimonialgericht umgewandelt. Das Gräflich von Schönborn’sche Patrimonialgericht im Bergschloss Schöneberg wurde zum 1. Juli 1848[7] aufgehoben.

Die Gemeinde Krombach gehörte zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 zum Landkreis Alzenau in Unterfranken. Mit dessen Auflösung kam Krombach am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Aschaffenburg.

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 1414 Einwohner
  • 1970: 1501 Einwohner
  • 1987: 1772 Einwohner
  • 1991: 1894 Einwohner
  • 1995: 2096 Einwohner
  • 2000: 2178 Einwohner
  • 2005: 2160 Einwohner
  • 2010: 2168 Einwohner
  • 2015: 2129 Einwohner
  • 2020: 2110 Einwohner

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1780 auf 2129 um 349 Einwohner bzw. um 19,6 %. 2005 hatte die Gemeinde 2192 Einwohner.[8]

Hochwasser am 4. Mai 2017

Am 4. Mai 2017 wurde der Kahlgrund von einem gewaltigen Unwetter heimgesucht, bei dem die Kahl und ihre Nebenbäche starkes Hochwasser hatten. Besonders heftig traf es dabei die Gemeinde Krombach.[9] Siehe dazu Hochwasser der Kahl 2017.

Politik und Öffentliche Verwaltung

Gemeinderat

Nach der Kommunalwahl am 16. März 2014 hatte der Gemeinderat 14 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,4 %. Die Kommunalwahl am 15. März 2020 hatte eine Wahlbeteiligung von 61,8 %.

Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis:[10]

2014 2020
Unabhängige Bürgerliste Krombach    7 Sitze (51,6 %)    8 Sitze (58,1 %)
CSU 5 Sitze (34,5 %)    4 Sitze (28,5 %)
SPD 2 Sitze (14,0 %)    2 Sitze (13,4 %)

Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister.

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Peter Seitz (Unabhängige Bürgerliste Krombach), der am 16. März 2014 gewählt und am 15. März 2020 mit 72,1 % der Stimmen im Amt bestätigt wurde.

Verwaltung

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen.

Wappen

Wappen von Krombach (Unterfranken)
Wappen von Krombach (Unterfranken)
Blasonierung: „Unter dreimal von Rot und Gold geteiltem Schildhaupt in Rot über drei silberne Spitzen schreitend ein blau gekrönter goldener Löwe mit Doppelschweif.“[11]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Krombach war zum großen Teil im Besitz der Grafen von Rieneck und der Sitz eines Landgerichts. Die Grafen starben 1559 aus und die Gemeinde kam in den Besitz des Erzstifts Mainz. Im Jahr 1666 erwarb die Familie der Freiherrn und späteren Grafen von Schönborn das Landgericht Krombach. Der Ort wurde zum Mittelpunkt der Besitzungen der Grafen im oberen Kahltal. Der Löwe aus dem Wappen der Grafen Schönborn erinnert an ihre Herrschaft. Die Teilung von Rot und Gold im Schildhaupt wurde dem Wappen der Grafen von Rieneck entnommen. Die Farben Rot und Silber stammen aus dem Wappen des Kurstaats Mainz, zu dem der Ort gehörte.

Das Wappen wird seit dem 8. Juni 1967 geführt.[12]

Gemeindepartnerschaften

  • Frankreich Frankreich: Die Gemeinde Krombach unterhält mit der Gemeinde Soliers seit 1990 eine Partnerschaft.

Baudenkmäler

Fachwerkhäuser an der Hauptstraße

Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2020 1.725.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto)167.000 Euro.

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 2020 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 120 und im Bereich Handel und Verkehr 46 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 891. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2020 18 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 569 ha, davon waren 215 ha Ackerfläche und 342 ha Dauergrünfläche.[13]

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2010):

  • Kindergarten und Kindertagesstätte
  • Grundschule

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

Weblinks

Commons: Krombach (Unterfranken) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinderatsmitglieder. Gemeinde Krombach, abgerufen am 4. September 2020.
  3. Gemeinde Krombach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  4. Gemeinde Krombach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  5. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 124 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Reihold Hein (Hrsg.): Kahlgrünner Wörderbuch. M. Kroeber, Linsengericht 2015, ISBN 978-3-00-051705-1.
  7. Partimonialgericht Krombach. Staatsarchiv Würzburg, abgerufen am 21. Januar 2021.
  8. Quelle: BayLfStat
  9. Land unter: Millionenschaden im Kahlgrund
  10. Gemeinderatswahl Krombach: Ergebnisse. Abgerufen am 10. Dezember 2023.
  11. Eintrag zum Wappen von Krombach (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. Eintrag zum Wappen von Krombach (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.
  13. Statistik kommunal 2021 - Gemeinde Krombach. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 27. August 2023.